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WANN BEGINNT EIGENTLICH EINE REISE?

7/10/2012

3 Kommentare

 
Gestern Abend muss es gewesen sein: Ich realisierte wohl finally, dass die Reise jetzt beginne. Diese erneute Reise, von der ich gar nicht recht weiß, wieder einmal, wie es sich ihr bezüglich betreffs Grund, Ursache und Anlass, Ziel, Absicht und Plan verhält, es aber auch gar nicht zwingend wissen zu müssen meine. Die Anderen eher sind es, die betreffs dieser Fragen etwas drängen udn sie beständig fragen und mit unschuldigem I don't know unzufrieden scheinen. Oder vielleicht noch etwas präziser gesagt, nicht die Anderen, sondern die gemeinhin üblichen Diskursformationen in hiesigen Breiten, an welchen wir als seine Medien partizipieren: Das Dispositiv des Grundes, könnte man sagen, um dem Ganzen mal noch eine etwas alberne Agamben-Foucault-Heidegger-Note zu verleihen. Entschuldigung.

Fakt ist lediglich, dass ich wieder auf dem Weg nach Asien bin und das ist gut und Grund und schön genug. Als mir die nahende Abreise gestern Abend zu Bewusstsein stieg, war dieses in etwas Trauer getaucht. Keiner unangenehmen jedoch, eher einer warmen und tiefen Abschiedsstimmung. 1 Jahr Europa ist nun vorüber. Zurück nach Europa kam ich ja eher unfreiwillig und bin nun auch wirklich froh, wieder zu verschwinden, aber freilich bleibt doch eine gewisse ... vielleicht kann man es Melancholie nennen, die mit dem Zurücklassen einher geht. Es ist dies also nichts anderes als das universelle Faktum der Vergänglichkeit - ein Faktum, das viel universeller noch ist als man sich träumen lassen mag. Anicca.

Dieses ganze Gerede - wäre man Dichter, es sagte sich kürzer und prägnanter und schöner natürlich und danach ließe es sich einfach in sanfter Ehrfurcht verstummen. Lassen wir also wenigstens einen solchen, Rilke, sprechen:

denn Bleiben ist nirgends.





Meine Cousine brachte mich gestern Abend mit dem Auto nach Aschaffenburg und auf der Schnellstraße war sogar das Wetter in seltsamer Stimmung, eine Art ungewisser Untergangs- und Neubeginnsstimmung mit sagenhaftem Licht und Farben auf der einen und dunkelsten Wolken auf der anderen Seite, bei welchletzteren ich stets an die Zeile: Das dunkle Königreich wird nicht mehr aufzuhalten sein, denken muss, dabei aber irgendwie immer auch die andere Seite, den Phönix aus der Asche mitmeine. Ein bisschen wie in dem Film "Der Eissturm" oder auch wie in "Die neue Seltsamkeit".

Die Stimmung war reichlich seltsam im Gewoge alles dessen, solange bis sie jedenfalls in meinem Horizont durch das Völlegefühl von zu viel gutem Thai-Curry abgelöst wurde, das wir in Aschaffenburg einnahmen. Mit dem Zug fuhr ich schließlich nach Frankfurt, von wo mich ein Nachtbus nach Brüssel bringen würde. An Schlaf war freilich kaum zu denken während der sechsstündigen Fahrt im vollen Bus, der von München nach London unterwegs war. Sehr ungewohnt auch, in Deutschland Langstreckenlinienbus zu fahren, das gab es ja bis vor kurzem kaum.

Um 6 Uhr morgens müde im stockdunklen, ungemütlichen Brüssel, was sollte man da schon machen als gleich den Zug zum Flughafen zu nehmen? Um 15 Uhr sollte der Flug gehen, so dass ich einige Versuche unternahm, noch etwas Schlaf zu finden auf den ungemütlichen Bänken, durch eiserne Armlehnen derart unterteilt, das Hinlegen unmöglich zu machen. Nicht Hinlegen ist es schließlich, was hier unsere Aufgabe ist, sondern Konsumieren. An dieser Stelle ließe sich wieder einmal ein Lied singen von der Seinsvergessenheit und der Tunsversessenheit. Doch sind wir mal nicht so und tun dies einmal nicht.

Gegen 11 und nach irgendetwas Schlafartigem erfuhr ich schließlich, dass der Flug etwa 6 Stunden Verspätung haben würde und ich überdies einen Flug aus Thailand heraus noch vor dem Check-in würde buchen müssen, um überhaupt ohne Visum mitgenommen zu werden. (Letzteres wusste ich ja, doch wähnte ich heimlich vielleicht darum herumkommen, um meine weiteren Pläne noch offen halten zu können. Aber Pustekuchen.) So erkaufte ich mir den teuersten Internetzugang meines Lebens (10 €/Std.) und buchte so einen Flug von Bangkok nach Delhi für in drei Wochen, womit sich schlagartig die nun lange hin und her gewägte Frage der Länge meines Thailndaufenthalts erledigt hatte. Nun schwant mir, dass ich es wieder nicht nach Kalkutta schaffen könnte (wohin ich eigentlich fliegen wollte, doch es war plötzlich so teuer geworden).

Am Check-in erhielt ich ob der Verspätung einen Konsumgutschein, den ich in ein überraschend gutes Forellengericht investierte. Jetzt sitze ich im Restaurant, mit Blick auf das Rollfeld und stelle ob der körperlichen Müdigkeit einige Unannehmlichkeiten fest.  Noch mindestens 6 Stunden bis Abflug (und dann 15 Stunden Flug), Zum Lesen zu müde, zum Hinlegen kein Ort (vielleicht ließe sich ja im Gebetsraum etwas Meditieren?), was könnte man da auch anderes machen als ellenlange banale Einträge ins neue iPad Tagebuch tippen?

denn Schreiben ist nirgends.






3 Kommentare
Marion
9/10/2012 03:44:10

Oh wie schoen, wie schoen, das alles lesen zu duerfen. Danke fuers Schreiben. Wohin in Thailand wird es denn gehen, weisst du es schon? Ich moechte ja auch so gerne mal wieder nach Asien, leider moechte keiner mit (hat keiner Urlaub, hat keiner Geld) und alleine traue ich mich nicht, so als Frau. Spiele schon laenger mit dem Gedanken, mir semi-willkuerliche Reisepartner im Internet zu suchen, um wenigstens die erste Woche sicher und connected anzukommen. Der Rest ergibt sich ja dann oft, wie ich aus der ersten Thailandreise weiss, von selbst, da kann man vielleicht mal hier, mal da mitreisen, mal einfach dableiben, mal vielleicht doch alleine weiter. Vielleicht ist es deiner Reise nicht ganz unaehnlich: Sobald man mal da ist, merkt man, 'na, das war doch nicht so schwer, das haette ich doch auch schon eher machen koennen', aber bis dahin haelt einen doch einiges zurueck. Fuer mich unter anderem der Gedanke, dass Thailand ja von hier aus wirklich einmal um die ganze Welt herum liegt - so weit, ich kann mir praktisch aussuchen, in welche Richtung ich fliegen will...

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Sascha
9/10/2012 06:35:15

Marion, wie schön!

Also ich werde ja nicht lange in Thailand sein, aber falls Du Lust hast binnen der nächsten Monate nach Indien zu kommen, würde ich mich natürlich honigkuchenpferdmäßig freuen

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adri
11/10/2012 13:11:32

Wie schoen von dir wieder zu wissen und lesen. Ich freu mich sehr.

Ich fange zu denken daran, dass es eine romantische Idee ist, dass man einen goodbye ticket erst haben muss, um ueberhaupt ein hallo ticket haben zu koennen (ich kaempfe noch mit Air Berlin).

Marion, ich kenne dir nicht, und ich weiss nicht ob du das lesen wirdst. Ich hatte das selbe Problem als du, niemand koennte mit mir Reisen.

Nichtsdestotrotzt (ich mag dieser Ausdrueckt, ich hoffe ich benutze es richtig) habe ich am 15. Juni meine heimat alleine verlassen. Meine Entscheidung war reif genug.

Du bist richtig, Thailand (oder Malasia oder Indonesia) liegt ja um die ganze Welt herum, aber sind sicherer Laender, very beatiful und ufff.. was kann ich sagen!

Mein sehr persoenlichen Rat ist, dass du vielleicht die ersten wochen einen Freiwilligendienst machen koenntest. Ich habe es in der Thai Child Development Foundation gemacht, und es war echt unglaublich gut, die Erfahrung, die Leute, was sie machen. Ein Ort mittel des jungles, wenn du willst, ich kann dir mehr davon erzaehlen. Und dort kennt man interessante Leute lernen, die auch offen zu Reisen sind. Ich emphele dir dieses Ort auch, weil es wirklich die Idee von Freiwilligendienst behaelt und man muss nicht bezahlen ( I am still surprised how expensive can be to help "for free").

Ich bin gerade auf dem Flughafen in Jakarta, 2 Uhr Nacht. Ich wollte nicht die Korruption von Indonesia helfen mit meinem Visa extension ( echt scheisse!). Ich habe nur 2 Tage um das Land zu verlasen, so the cheapest flight was to Singapoure (20€), it gives me time to decide where to go... probably Filipines or Thailand, then I can use the visa that I already did in KL 2 month ago, I left Thailand without visiting the best, the nord. And that is the thing! The difficulty is not to travel alone, is how to learn to listen to your dreams, your intiutions, your doubts and how to learn how to skip sometimes the bad channels of the head (I started to regret about not paying...) But at the end all the desicions are somehow... good!

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